Tomaten sind Selbstbestäuber – sie brauchen keine fremden Pollen, um Früchte zu bilden. 

Aber: Wind und Insekten übernehmen in der Natur oft den Job, die Pollen in Bewegung zu bringen.


Im Gewächshaus oder auf dem Balkon fehlt dieser natürliche Helfer manchmal – und dann kommt es vor, dass Blüten vertrocknen und abfallen, ohne eine Frucht zu bilden.


Damit dir das nicht passiert und du eine reiche Ernte bekommst, kannst du die Bestäubung sanft unterstützen.




Warum Tomatenblüten manchmal nicht bestäubt werden


  • - Wind fehlt: Im Gewächshaus oder auf dem Balkon sind die Pflanzen windgeschützt – kein natürlicher Impuls.

  • - Hohe Luftfeuchtigkeit: Bei feuchtem Klima verkleben die Pollen, was die Bestäubung erschwert.

  • - Zu wenig Insekten: Hummeln und Bienen sind tolle Bestäuber, aber sie besuchen nicht jede Pflanze regelmäßig.

  • - Temperaturschwankungen: Zu kühle Nächte oder extreme Hitze können die Pollenqualität verringern.

Ergebnis: Die Blüten trocknen ein, bleiben unbestäubt und fallen ab – bevor sich Tomaten bilden.




So unterstützt du deine Tomaten sanft bei der Bestäubung


  1. Leichtes Schütteln der Blütentrauben

    • Fasse vorsichtig den Stiel der Blütentraube und rüttele sanft.

    • Das löst den Pollen und verteilt ihn auf die Narbe – wie es Wind tun würde.


  2. Elektrische Zahnbürste nutzen (Hummel-Effekt)

    • Halte eine vibrierende Zahnbürste kurz an den Blütenstiel.

    • Die Schwingung imitiert das Summen einer Hummel und regt den Pollenflug an.

    • Besonders hilfreich bei windstillen Tagen und hoher Luftfeuchtigkeit.


  3. Günstige Bedingungen schaffen

    • Morgens bestäuben: Dann ist die Luftfeuchtigkeit niedriger und die Pollen lösen sich besser.

    • Luft zirkulieren lassen: Lüfte das Gewächshaus regelmäßig oder stelle einen kleinen Ventilator auf, um den Wind zu simulieren.

    • Keine übermäßige Hitze: Bei mehr als 30 °C leidet die Pollenqualität – Lüftung oder Schattierung hilft.




Warum sich der Aufwand lohnt


Mit diesen kleinen Tricks:

  • fallen weniger Blüten ab,

  • entwickeln sich mehr Früchte pro Traube,

  • und die Tomatenernte wird insgesamt gleichmäßiger und reichhaltiger.

Schon ein paar Minuten alle 1–2 Tage können den Unterschied machen – besonders in heißen Sommerwochen, wenn die Blüten empfindlich reagieren.




Praktischer Tipp für unterwegs


Falls du öfter mal ein paar Tage nicht zu Hause bist:

  • Vorher kurz bestäuben – auch wenn es nur 1–2 Minuten dauert.

  • Lüftung und ein sanfter Luftzug (Ventilator) helfen in deiner Abwesenheit zusätzlich.

  • Frühzeitig Früchte ernten, damit die Pflanze ihre Kraft auf neue Blüten und Früchte verteilen kann.




Mein Fazit


Ich habe zwar regelmäßig Bienen und Hummeln im Gewächshaus, aber an windstillen Tagen bestäube ich zusätzlich selbst – oft mit einer elektrischen Zahnbürste.
Das dauert nicht lange, bringt aber jedes Jahr spürbar mehr Früchte.
Und wenn ich eine vertrocknete Blüte entdecke, weiß ich: Beim nächsten Mal ein bisschen nachhelfen – und die Tomaten danken es mir.


🌿 Pinterest: @byrosesinthegarden
🌸 Instagram: @hello.rosesinthegarden