Falscher Mehltau gehört zu den typischen Krankheiten im Gurkenbeet. Besonders im Sommer, wenn feuchtwarme Luft herrscht, fühlen sich die Pilzsporen wohl. Doch keine Sorge: Mit etwas Aufmerksamkeit kannst du deine Pflanzen schützen und stärken – im Gewächshaus genauso wie im Freiland.
Warum entsteht Falscher Mehltau?
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Pilzkrankheit (Peronospora cubensis), die sich bei feuchtwarmer Witterung schnell ausbreitet.
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Besonders gefährdet: Gewächshausgurken, wenn die Luft nicht zirkuliert.
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Staunässe, hohe Luftfeuchtigkeit und nasse Blätter fördern die Infektion.
Die Krankheit beginnt meist an den unteren Blättern und wandert nach oben – wer früh reagiert, kann den Befall noch stoppen.
Symptome erkennen
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Gelbe, eckige Flecken auf den Blättern (zwischen den Blattadern).
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Unterseite: grauer bis violetter Pilzrasen.
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Später werden die Blätter braun, vertrocknen und sterben ab.
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Pflanzen wirken insgesamt geschwächt, tragen weniger Früchte.
Wichtig: Nicht verwechseln mit Echtem Mehltau – dieser zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf der Blattoberseite.


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Trocken & warm → Echter Mehltau
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Feucht & schwül → Falscher Mehltau
Was tun, wenn die Pflanze befallen ist?
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Befallene Blätter sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen (nicht kompostieren).
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Pflanzen kräftigen mit Ackerschachtelhalmtee oder einer Milch-Wasser-Mischung:
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Rezept Milch-Wasser: 1 Teil frische Vollmilch auf 9 Teile Wasser, alle 7 Tage sprĂĽhen.
Ackerschachtelhalmtee: 100 g frisches Kraut (oder 10 g getrocknet) in 1 l Wasser auskochen,
1:5 verdünnen, alle 10–14 Tage sprühen.
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Morgens gießen, nie abends – so trocknen Blätter schneller ab.
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Luftzirkulation verbessern (im Gewächshaus Seitenteile oder Dach öffnen).
- Ein Hygrometer im Gewächshaus hilft, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten – ab 80 % wird es kritisch für Gurken.
Vorbeugung im Freiland & Gewächshaus
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Freiland:
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Pflanzabstand einhalten, keine nassen Blätter beim Gießen.
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Mischkultur: z. B. Dill oder Zwiebeln in der Nähe wirken leicht vorbeugend.
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Gewächshaus:
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Regelmäßig lüften, bei Hitze Schattierung einbauen.
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Blätter nicht berühren lassen (Rankhilfe verwenden).
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Alte Blätter am Boden rechtzeitig entfernen.
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- Besonders nach schwül-warmen Regentagen morgens die Blätter kontrollieren – hier zeigt sich der Pilz zuerst.
Düngung & Pflanzenstärkung
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Kaliumbetonte Dünger (z. B. organische Beeren-/Obstdünger, Holzasche in Maßen) stärken die Zellwände.
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Flüssige Pflanzenstärkungsmittel:
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Brennnesseljauche (kräftigt das Blattgrün).
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Ackerschachtelhalmtee (gegen Pilzbefall).
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Regelmäßig mulchen (Stroh, Rasenschnitt), um Spritzwasser zu vermeiden.
Erde & Standort fürs nächste Jahr
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Gurken nie zwei Jahre hintereinander am gleichen Platz anbauen.
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Erde im Gewächshaus regelmäßig austauschen oder mit Kompost und Wurmhumus verbessern.
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Bei starkem Befall im Vorjahr: Desinfektion der Gewächshausflächen (z. B. mit heißem Wasser abwaschen).
🌸 Fazit
Falscher Mehltau ist ärgerlich, aber kein Grund, die Gurkensaison aufzugeben. Mit der richtigen Pflege, viel Luft und kräftigenden Spritzungen bleiben deine Pflanzen gesund – und du darfst dich weiter über knackige Gurken freuen.
Ich schaue beim morgendlichen Gießen immer kurz unter die Blätter – so erkenne ich den Mehltau früh, bevor er sich ausbreitet.